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G - Grundregeln

Inhaltsverzeichnis


G - Grundregeln (14 Regeln)

G.01 - Spielteilnehmer

  1. Am Spiel nimmt eine beliebige Anzahl von Spielern teil. Es wird von einem Gerichts-Magistraten (GM) geleitet. Der GM ist kein Spieler.
  2. Jeder Spieler muss zu jedem Zeitpunkt aus dem Spiel aussteigen können.
  3. Spieler und GM können nur natürliche Personen sein.

G.02 - Postspiel-Grundsätze

  1. Das Spiel gliedert sich in Runden, die aufsteigend numeriert werden. Eine Runde umfasst die Abgabe der Spielzüge durch die Spieler, die Auswertung durch den GM und die Veröffentlichung der Auswertung. Die Dauer einer Runde wird durch den GM bestimmt. Der GM setzt in jeder Runde einen Zug-Ankunft-Termin (ZAT) fest. Es liegt in der Verantwortlichkeit jedes einzelnen Spielers, dass seine Spielzüge bis zum ZAT dem GM vorliegen.
  2. Alle Spieler haben sich an die jeweils gültigen Regeln zu halten. Ein Spieler, der das nicht tut, scheidet mit dem Ende der jeweiligen Runde aus dem Spiel aus. Ein Spieler, der entgegen den Regeln in einer Runde überhaupt nicht handelt, begeht einen NMR. Für einen NMR können in den Regeln andere Folgen als das Ausscheiden aus dem Spiel vorgesehen sein.
  3. Der GM hat sich bei der Auswertung und Veröffentlichung an die jeweils gültigen Regeln zu halten. Verstöße des GM werden von ihm korrigiert, wenn sie in der folgenden Runde von ihm selbst oder einem Spieler beanstandet werden. Ansonsten wird ohne Korrektur weiter gespielt. Sollte ein Spieler durch die Korrektur benachteiligt sein, so wird auf seinen Antrag die entsprechende Auswertung komplett wiederholt, das Spiel also angehalten. Über das Vorliegen einer Benachteiligung entscheidet der GM.

G.03 - Format eines Spielzuges

  1. Alle Teile eines Spielzuges sind dem GM bis zum ZAT einzureichen.
  2. Der GM legt das Abgabeformat der Spielzüge in einer Art Geschäftsordnung fest. Änderungen dieser Geschäftsordnung obligen alleinig dem GM.
  3. Änderungen dieser Regel bedürfen der expliziten Zustimmung des GM.

G.04 - Begriffe und Bezeichnungen von Regeln

  1. Zu Beginn des Spiels gibt es zwei Klassen von Regeln. Die Regeln §G.01 bis §G.14 werden als Grundregeln bezeichnet. Die Regeln §R.01 bis §R.11 werden als einfache Regeln bezeichnet. Grundregeln haben Vorrang vor einfachen Regeln.
  2. Jede Regel hat eine eigene Kennzeichnung, die aus einem Buchstaben und aus einer Zahl besteht. Grundregeln werden mit dem Buchstaben 'G', einfache Regeln mit dem Buchstaben 'R' bezeichnet. Es können weitere Klassen von Regeln eingeführt werden, denen dann jeweils ein eigener Großbuchstabe vom GM zugeordnet wird. Mehr als 26 Klassen von Regeln darf es nicht geben.
  3. Die einer Regel zugeordnete Zahl muss eine eindeutige Identifizierung ermöglichen. Die Zahl wird vom GM bestimmt. Die Zahl darf nicht so gewählt werden, dass eine später in Kraft getretene Regel eine niedrigere Zahl erhält als eine früher in Kraft getretene Regel derselben Hierarchieklasse.
  4. In den Regeln verwendete Begriffe und Ausdrücke werden in ihrem umgangssprachlichen Sinn interpretiert, soweit nicht eine Regel einer höheren Hierarchieklasse etwas anderes bestimmt.

G.05 - Hierarchie von Regeln, Konflikte

  1. Die verschiedenen Klassen von Regeln sind hierarchisch geordnet. Bei der Einführung einer neuen Regelklasse muss ihre Einordnung in die Hierarchie eindeutig bestimmt sein.
  2. Grundregeln bilden die höchste Hierarchieklasse.
  3. Eine neue Regelklasse kann in der Hierarchie nur tiefer angeordnet sein als die Regel, die ihre Einführung bestimmt.
  4. Regeln einer tieferen Hierarchieklasse müssen, falls möglich, so interpretiert werden, dass sie Regeln einer höheren Hierarchieklasse nicht widersprechen. Sollte das nicht möglich sein, so ist die Regel der tieferen Hierarchieklasse als ganzes ungültig und wird gestrichen.
  5. Im Konflikt über die Auslegung von Regeln entscheidet ein Gericht. Solange nicht in einer Regel von mindestens der gleichen Hierarchieklasse wie die höchste der beteiligten Regeln etwas anderes bestimmt ist, wird der GM als einziges Gericht eingesetzt.

G.06 - Regeländerungen

  1. Als Regeländerungen gelten:
    1. Die Aufhebung, Änderung oder Ergänzung einer gültigen Regel.
    2. Der Erlass einer neuen gültigen Regel.
    3. Die Erhebung einer gültigen Regel in einer höhere Hierarchieklasse.
    4. Die Abstufung einer gültigen Regel in eine niedrigere Hierarchieklasse.
  2. Bei der Erhebung oder Abstufung einer Regel werden die Vorschriften über eine Regeländerung der höchsten beteiligten Hierarchieklasse angewandt.
  3. Eine erhobene oder abgestufte Regel verliert in ihrer bisherigen Klasse ihre Gültigkeit und wird wie eine neue gültige Regel in ihrer neuen Klasse behandelt.
  4. Es muss zu jedem Zeitpunkt mindestens eine gültige Regel geben. Regeländerungen dürfen nicht völlig ausgeschlossen sein.

G.07 - Änderung von Grundregeln

  1. Die Änderung einer Grundregel ist nur durch Abstimmung der Spieler möglich. Jeder Spieler hat in dieser Abstimmung gleiche Rechte. Die vorgeschlagene Änderung muss vor der Abstimmung vom GM veröffentlicht worden sein. Die Änderung ist angenommen, wenn nicht mehr als ein Spieler dagegen gestimmt hat und mehr als die Hälfte aller Spieler zugestimmt hat.
  2. Eine geänderte Grundregel tritt am Ende der Runde in Kraft, in der sie in einer Abstimmung angenommen worden ist.
  3. Eine Änderung einer Grundregel muss als solche vor der Abstimmung gekennzeichnet sein.
  4. Zur Änderung der Grundregeln §G.01 bis §G.10 ist die Zustimmung aller Spieler erforderlich.

G.08 - Vorrang innerhalb von Grundregeln

  1. Die Grundregeln §G.01 bis §G.10 haben Vorrang vor den anderen Grundregeln.
  2. Im übrigen hat die Grundregel mit der höheren Kennzahl Vorrang.

G.09 - Gültigkeit von Regeln

  1. Eine Regel erlangt nur Gültigkeit, wenn dies in einer Regel einer höheren oder derselben Hierarchieklasse ausdrücklich bestimmt ist.
  2. Eine Regel kann nur Gültigkeit erlangen, nachdem sie vom GM im vollem Wortlaut veröffentlicht worden ist.

G.10 - Notstandsregel

  1. Der GM hat zu jedem Zeitpunkt das Recht, den Notstand zu erklären und beliebige Regeländerungen vorzunehmen.
  2. Der GM ist gehalten, von dieser Regel nur im Notfall und nur im Interesse eines geordneten Spielablaufs Gebrauch zu machen.
  3. Die Entscheidung des GM gemäß dieser Regel ist nicht anfechtbar.

G.11 - Grundregel-Änderungsvorschlag

  1. Jeder Spieler ist in jeder Runde berechtigt, einen Vorschlag zur Änderung einer Grundregel zu machen. Der Spieler darf in derselben Runde keinen anderen Regeländerungs-Vorschlag einbringen.
  2. Ein solcher Vorschlag kann mehrere Elemente aus §G.06 enthalten. Abgestimmt wird nicht über die einzelnen Elemente, sondern über den Vorschlag als Ganzes.

G.12 - Regeln

  1. Jede Regel muss einen eindeutig bestimmten Text haben.
  2. Regeln können nur durch Abstimmung der Spieler oder durch Notstandserlass des GM gültig werden, es sei denn, eine Regel einer höheren Hierarchieklasse erlaubt ein anderes Verfahren.
  3. In Abstimmungen und Wahlen gemäß einer Regel gelten folgende Grundsätze, sofern nicht eine Regel einer höheren Hierarchieklasse etwas anderes bestimmt:
    • Spieler sind stimmberechtigt und haben gleich viel Stimmen.
    • Alle Stimmen haben den gleichen Zählwert.
  4. Regeländerungen, die in irgendeiner Weise Regeln berühren, die die Zulässigkeit oder Modalitäten von Regeländerungen betreffen, sind grundsätzlich erlaubt. Selbst Regeländerungen, die sich selbst ganz oder teilweise in Frage stellen, sind möglich.
  5. Alles, was nicht verboten ist, ist erlaubt.

G.13 - Abstimmungen und Wahlen

  1. In Abstimmungen über Regeländerungen kann mit "Ja", "Nein" und "Enthaltung" gestimmt werden. Eine Regeländerung ist angenommen, wenn die erforderliche Anzahl an "Ja"-Stimmen erreicht wurde.
  2. In anderen Abstimmungen gemäß einer Regel gilt Absatz 1., soweit nicht von einer Regel einer höheren Hierarchieklasse etwas anderes bestimmt ist.
  3. Bei Wahlen aus einer Mehrzahl von Möglichkeiten kann jede Stimme für genau eine der Möglichkeiten oder für "Enthaltung" abgegeben werden.

G.14 - Spielziel

  1. Sieger des Spiels ist der Spieler, der als erster eine bestimmte Anzahl von Nomic-Punkten erreicht.
  2. Führt eine Regeländerung zu einer Situation, in der die reguläre Fortführung des Spiels dem Gericht nicht mehr möglich erscheint, oder in der sich eine bestimmte Rechtsfrage nicht in gerechter Weise entscheiden lässt, so gewinnt der Spieler, der die entsprechende Regeländerung vorgeschlagen hat.
  3. Sollte nur noch ein Spieler am Spiel teilnehmen, so wird dieser zum Sieger erklärt.
  4. Andere Siegbedingungen sind unzulässig.